Die gesammelten Erkenntnisse vom „Lotus Samstag“ versuchte ich natürlich möglichst schnell und direkt am Sonntag im Ligier umzusetzen.
Für den Besichtigungslauf montierten wir neue Reifen, welche ich dort versuchte perfekt anzufahren. Ich merkte schon, dass die Streckenführung im ersten Streckenabschnitt wie auf den Ligier massgeschneidert ist, dort konnte ich erstmals die Aerodynamik voll ausspielen.
Auf der Startaufstellung rüstete mein Team dann das Auto auf die gebrauchten Trainingsreifen um. Diese waren in auf den ersten Metern noch nicht auf Temperatur und das Auto rutschte sehr stark. Nach dem ersten Drittel der Strecke verbesserte sich aber der Gripp und ich konnte anfangen zu attackieren. Mein Lauf wurde dann aber mit einer gelben Flagge unterbrochen und somit konnten wir keine erste Richtzeit fahren.
Im zweiten Training ging es dann schon deutlich flotter und die Zeit blieb bei 1:23.96 stehen. Ich war mit dieser Zeit genau gleich schnell wie Ambri Spezialist Marcel Maurer und 2 Sekunden schneller als Saison-Dominator Philipp Egli!
Es roch zum ersten Mal in dieser Saison nach Tagessieg! Wir wussten ja, dass wir die neuen Reifen noch im Köcher hatten!
Die beiden Rennläufe werden in Ambri direkt hintereinander absolviert. Somit kann man mit warmen Reifen in den zweiten Lauf starten. Der Plan war es, einen soliden ersten Rennlauf zu fahren und im zweiten dann voll anzugreifen!
Dies setzte ich dann auch so um. Im ersten Rennlauf waren die Reifen am Start und den ersten Metern noch zu kalt und boten wenig Gripp, dies änderte sich dann aber ab dem ersten Drittel der Strecke. Dort fingen die neuen Reifen richtig an zu „beissen“ und boten enormen Gripp. Die Zeit von 1:23.64 war solid, aber noch nicht das Ende der Fahnenstange. Maurer fuhr eine 1:24.10 und Egli eine 1:25.49. Somit war ich nach dem ersten Rennlauf in Führung!
Im zweiten und entscheidenden Rennlauf zog ich nochmals alle Register! Im Ziel leuchtete die Zeit von 1:22.84 auf! Wow nochmals 0.8 Sekunden schneller! Ich war mir sicher, diese Zeit unterbietet niemand!
Im Parc Fermé schauten Lino und ich gebannt auf die Livezeiten. Die Zeit von Egli - 1:25.24, 2.4 Sekunden langsamer. Und dann kam Marcel Mauerer ins Ziel und ich konnte es nicht glauben. Er fuhr eine Wahnsinnszeit von 1:22,49 und war somit um genau 0.46 Sekunden schneller! Wieder stand mir jemand vor der Sonne! Saison-Dominator Egli konnten wir um unglaubliche 2.4 Sekunden schlagen, aber Maurer hat wirklich nochmals einen Traumlauf rausgehauen! Gratulation an dieser Stelle!
Natürlich war ich anfangs enttäuscht über den verpassten Tagessieg.
Mit ein wenig Distanz kann ich aber sagen, dass ich sehr stolz auf meine Leistungen und die meines Teams bin! Anfangs der Saison hat niemand geglaubt, dass man mit so einem breiten und schweren Auto um Tagessiege kämpfen kann. Wir haben das Gegenteil bewiesen!
Und ich kann euch versprechen, wir werden im nächsten Jahr noch schneller zurückkommen!
Und schon stand das Saisonfinal in Ambri vor der Türe. Unglaublich wie schnell diese Zeit vergeht. Es war noch nicht lange her, da stand ich bei der Firma Horag vor dem Ligier und dachte mir ich träume! Ich darf dieses Geschoss fahren? Das hätte ich mir nie erträumen lassen!
In Ambri absolvierte ich, fast schon traditionell, ein Doppelprogramm. Am Samstag durfte ich als Gaststarter im hart umkämpften Lotus V6 Cup Suisse auf einem Lotus Exige starten und am Sonntag im Ligier in der CH-Slalommeisterschaft.
So reisten wir bereits am Freitagnachmittag nach Ambri und bezogen schon das Fahrerlager.
Die Läufe für den Lotus V6 Cup Suisse waren auf den Nachmittag angesetzt, so blieb am Samstagmittag genug Zeit mit dem Velo eine Streckenbesichtigung zu absolvieren. Der Streckenverlauf ist aufgrund der Bauarbeiten an der neuen Eishalle für den HC Ambri Piotta auf dieses Jahr geändert worden und war somit für alle Neuland. Der Lotus Gaststart war deshalb für mich doppelt gut. Einerseits konnte ich so perfekt für den Sonntag trainieren, andererseits konnte ich mich im Lotus V6 Cup Suisse gegen die Lotuscracks profilieren.
Da Training-, und Rennlaufe allesamt nacheinander absolviert wurden, blieb nicht viel Zeit für eine Analyse dazwischen. Die ersten beiden Trainings liefen nicht schlecht, ich musste mich zuerst an den Lotus gewöhnen und einen Rhythmus zwischen den Toren finden. Mit Platz 2 hinter Seriendominator Dino Wintsch und einer Zeit von 1:38,28 war ich schon recht zufrieden, nur der Rückstand von Sekunden war viel zu gross.
Somit zog ich für den ersten Rennlauf alle Register und wuchtete die Exige um die Tore. Im Ziel leuchtete die Zeit von 1:35,72 auf….wie bitte?! Ich konnte es selber kaum fassen. Das war eine Bombenzeit, 2.5 Sekunden schneller als im Training! Dino fuhr 0.7 Sekunden langsamer!
Im zweiten Rennlauf probierte ich vor allem am Anfang noch was aus, dies zahlte sich aber nicht aus. Die Zeit von 1:36.28 war dann aber trotzdem noch sehr gut. Dino konnte sich noch auf 1:36.20 steigen, kam jedoch nicht an meine Zeit von 1:35.72 heran!
Das super Gefühl über den Sieg, wich aber schnell der Ratlosigkeit. Die Jury hatte mir für den ersten Rennlauf einen Torfehler aufgeschrieben was eine Zeitstrafe von 10 Sekunden zur Folge hatte. Somit zählte der zweite Lauf als mein schnellster und dort war ich um 0.08 Sekunden langsamer als Dino. Somit blieb mir nur der zweite Platz…! Ich war mir zu 100% sicher keine Pylone berührt zu haben, konnte dies aber nicht beweisen. Dies hinterliess bei mir leider einen fahlen Beigeschmack.
Ich möchte mich an dieser Stelle bei Norbert Sieber für sein Vertrauen in mich bedanken, toll was du immer für mich machst!
Nach einer fast 3 monatigen Sommerpause ging es am 22.9. mit dem Slalom in Drognens ins vorletzte Rennen in dieser Saison. In der Sommerpause waren mein Team und ich aber keinesfalls untätig. Zum einen konnten wir die langersehnte kürzere Hinterachse in unseren Ligier verbauen und diese beim Bergsprint in Walzenhausen Mitte August erfolgreich testen. Zum anderen engagierte ich mich am Bergrennen in Oberhallau Ende August als Taxifahrer in einem Lotus. Diese beiden Einsätze waren super für mich, um nicht aus der Übung zu kommen - Zurück zum Slalom Drognens.
Wie gewohnt reisten wir am Samstag an und erledigten die administrative-, sowie die technische Kontrolle und gingen anschliessend noch auf die Streckenbesichtigung. Zur Erinnerung: der Slalom Drognens wird auf der gleichen Strecke gefahren wie 3 ½ Monate zuvor der Slalom in Romont. Auf Grund eines anderen Veranstalters, heisst diese Veranstaltung deshalb Slalom Drognens. Für uns war es sehr interessant, weil wir so die Zeiten perfekt vergleichen konnten und so den Vorteil der kürzeren Hinterachse schwarz auf weiss sehen konnten.
Ins erste Training startete ich schon recht aggressiv, jedoch noch mit den Trainingsreifen die schon ziemlich gebraucht waren. Schon ab dem Start machte sich die kurze Übersetzung bemerkbar. Die Zeit von 1:54.49 war dann auch schon knapp eine Sekunde als meine schnellste Zeit vom Slalom Romont. Es ging also in die richtige Richtung. Auf Philipp Egli, der hier aufgrund der Streckencharakteristik meistens um mindestens 2-3 Sekunden schneller ist, verloren wir nur knapp 1 Sekunde. So montierten wir auf das zweite Training bereits die Rennreifen um eine „Rennsimulation“ zu absolvieren. Ausserdem probierten wir eine sehr radikale Autoeinstellung aus. Diese sollte sich im Tagesverlauf noch rächen…
Auf den ersten Metern ging das Auto brutal um die Ecken. Schon bald spürte ich aber, dass der Grip an der Vorderachse sich mehr und mehr verabschiedete. Die Zeit wurde noch minimal besser, das Fahrverhalten des Autos hinterliess aber Rätsel. Das Reifenbild sah auch miserabel aus. Auf der Oberfläche des Reifen entstand „Graining“, dies ist ein Körnen der Reifenoberfläche. Dies fühlt sich im Auto an als würde man auf rohen Eiern fahren.
So bauten wir auf die Rennläufe wieder zurück auf die alte bekannte Autoeinstellung. Leider konnten sich die Reifen nicht mehr von diesen Strapazen erholen und ich fuhr im ersten Rennlauf 1.3 Sekunden langsamer als im Training. Im zweiten Rennlauf wurde es noch schlimmer und die Zeit war dann schlussendlich 2 Sekunden langsamer als im Training. Dies ist mir noch nie passiert.
Hinter Philipp Egli wurde ich Tageszweiter und meine Klasse konnte ich gewinnen. Dies bedeute wieder volle Punkte für die CH-Meisterschaft.
Wir konnten trotz allem ein posiitives Fazit aus dem Rennen ziehen. Wir konnten wieder viel über das Auto lernen und die kurze Übersetzung hat sich auch im Renneinsatz bewährt.
Und bereits ging es weiter mit dem nächsten Slalom in Chamblon. Der Slalom oberhalb von Yverdon Les Bains ist meine absolute Lieblingsstrecke im Slalomkalender. Ich hatte natürlich auch speziell gute Erinnerungen an letztes Jahr. Mit dem Formel Renault ist mir dort ein wirklich perfekter Rennlauf gelungen. Ich fuhr dort eine Zeit von 3:03,7 und erhoffte mir deshalb, mit dem Ligier die magische 3 Minuten Grenze unterbieten zu können.
Im ersten Training gelang mir dies noch nicht ganz. Mit der Zeit von 3:01,1 war ich auch noch überhaupt nicht zufrieden. Zählen tut es aber sowieso erst in den Rennläufen J. Wie gewohnt studierte ich meine Onboard-Aufnahmen und merkte mir die Stellen, an denen ich noch Steigerungspotenzial vermutete.
Im zweiten Training klappte es dann mit dem Unterbieten der 3-Minuten Schallmauer! Die Zeit von 2:59,8 war aber noch nicht das Ende der Fahnenstange, dies war mir schnell bewusst. Es bedarf bei einer solch technischen Strecke jedoch eine hohe Konzentrationsfähigkeit um wirklich auf den Punkt perfekt abliefern zu können. Philip Egli fuhr im Training in einer eigenen Liga. Bereits im ersten Training legte er mit 2:55,2 eine Bombenzeit hin. Im zweiten Trainingslauf konnte er sich nicht steigern, mit 2:56,8 war er aber immer noch 3 Sekunden schneller als ich. Auf eine Fahrzeit von knapp 3 Minuten war dies aber akzeptabel.
Nach der Mittagspause reihten wir uns für den ersten Rennlauf ein. Das Thermometer kratzte schon an der 30°C Marke, es war wirklich sehr heiss! Ich versuchte dies auszublenden und fokussierte mich für den Start. Dieser gelang mir ganz gut und in den ersten beiden Torkombinationen fühlte sich der Ligier wirklich super an. Ich setzte meine Bremspunkte überall noch ein wenig später und versuchte noch mehr Speed durch die Kombinationen mitzunehmen. Im Ziel leuchtete dann schlussendlich die Zeit von 2:58.8 auf! Nochmals eine Sekunde gefunden! Gespannt wartete ich auf die Zeit von Philip Egli.
Dieser wurde fast am Ende seines ersten Rennlaufs von Streckenposten aufgehalten, weil ein Konkurrent vor ihm stehen geblieben war. So musste er zu einer Laufwiederholung antreten. Die hohen Temperaturen setzten seinem Fahrzeug aber so zu, dass gegen Ende seiner Laufwiederholung sein Bremspedal immer weicher wurde und er so nicht mehr attackieren konnte. Er fuhr „nur“ eine Zeit von 2:59,9. Somit lag ich erstmals zu Rennhalbzeit in Führung!
Ich liess mich davon aber nicht nervös machen und konzentrierte mich darauf, nochmals einen sauberen schnellen Lauf zu absolvieren. Mir war natürlich bewusst, dass wenn Egli einen sauberen Lauf hinlegt, er locker meine Zeit fahren könnte.
Der zweite Rennlauf fühlte sich für mein Empfinden eigentlich genau gleich schnell an wie der erste. Dies bestätigte sich im Ziel. Die Zeit von 2:59,0 war nur 0.2 Sekunden langsamer als der erste Rennlauf. Wenn man bedenkt, dass die Temperaturen noch höher waren als noch im ersten Durchgang war dies gar nicht so schlecht.
Nun hatte es Philip in der Hand, oder bessergesagt auf dem Gasfuss wer Tagessieger des Slaloms Chamblon werden wird!
Wie erwartet konnte er sich noch steigern, aber es wurde noch knapper als gedacht! Seine Zeit von 2:57,5 reichte um sich seinen 6.Tagessieg in Chamblon in Folge zu sichern. Ich war aber sehr stolz auf die Leistung von mir und meinem Team, denn auf 3 Minuten Fahrzeit nur 1,3 Sekunden auf den Slalom-Dominator der letzten Jahre zu verlieren, hört sich doch ganz gut an J.
Somit packten wir unser Material zusammen und verluden den Ligier für die Heimfahrt. Wir waren schon auf dem Weg zur Siegerehrung als Philip ganz aufgelöst zu uns kam und uns eine unglaubliche Story erzählte. Ein Streckenposten hatte ihm einen Torfehler aufgeschrieben, für ein Tor welches bereits am Boden lag, als er dieses passierte. Er konnte dies auf seiner Onboard-Aufnahme beweisen. Da die reguläre Protestfrist aber 10 Minuten abgelaufen war, erklärten mich die Sportkommisare zum Tagessieger in Chamblon! Freuen konnte ich mich darüber aber irgendwie nicht. Ich will meine Konkurrenz regulär auf der Strecke schlagen und nicht am grünen Tisch. Meine Meinung dazu äusserte ich dann schliesslich auch noch an der Siegerehrung. Philip ist gegen dieses Urteil übrigens bereits in Revision gegangen. Ich hoffe er bekommt Recht!
Alles in allem war es aber trotzdem ein super Weekend mit coolen Leuten und einer klasse Stimmung bei uns unter dem Zelt.
Mein Team und ich verabschieden uns somit in die verdiene Sommerpause, aus der wir hoffentlich noch schneller und vor allem mit einer kürzeren Übersetzung zurückkommen werden.
Lukas
In den letzten zwei Wochen ging es Schlag auf Schlag für mich und mein Team. Nach dem Zylinderkopfdichtungs-Schaden hatten wir alle Hände voll zu tun, den Motor rechtzeitig zum Slalom Romont zu reparieren. Nur dank des unermüdlichen Einsatzes von allen Beteiligten schafften wir dieses Vorhaben! Ein riesen Dank an dieser Stelle!
Ich war wirklich erleichtert, als ich um knapp nach 9 Uhr zum Besichtigungs-, und Trainingslauf in Romont starten konnte und wir danach auch die Gewissheit hatten, dass der Motor auch unter Rennbedingungen perfekt funktioniert.
Meine erste Trainingszeit von 1:57,4 war dann auch schon ganz OK. Zum Vergleich; meine schnellste Zeit mit dem Formel Renault lag bei 1:58,2. Ich rechnete mir deshalb schon noch eine grössere Steigerung aus.
Ich fühlte mich aber auf dieser Strecke mit dem Ligier nicht gleich wohl, wie letztes Jahr mit dem Formel Renault. Vor allem im letzten langsamen Streckenteil auf den Kasernenplätzen fühlte sich das Auto sehr schwerfällig an. Zudem waren wir hier wirklich viel zu lange übersetzt (dies werden wir aber in der Sommerpause ändern J!).
Für das zweite Training montierten wir die weicheren Reifen, die für die höheren Temperaturen noch besser funktionieren sollten. Die Steigerung von über 2 Sekunden auf 1:55,2 war dann der Zeitgewinn den wir uns erhofft hatten. Zu Philip Egli fehlten uns 2.6 Sekunden. Mir war aber schon zu Beginn des Wochenendes klar, dass wir auf dieser Strecke chancenlos sein werden. Deshalb lag der Fokus darauf das Auto noch besser kennenzulernen und das Punktemaximum für die Meisterschaft mitzunehmen.
Bei den beiden Rennläufen fuhr ich dann ohne Risiko zuerst eine 1:55,3 und im zweiten Lauf eine 1:55,8. Diese Zeiten brachten mir den erwarteten Sieg in meiner Klasse ein und den zweiten Platz im Tagesklassement hinter dem verdienten Tagessieger Philip Egli.
Ich freute mich sehr auf den schnellen, anspruchsvollen Slalom in Bure. Jedoch zeigte uns dieses Wochenende auf, wie nahe Freud und Leid in diesem Sport teilweise sind. Doch alles der Reihe nach.
Der Fahrerlageraufbau, die administrative und technische Kontrolle konnten wir am Samstag überraschend schnell erledigen. So blieb noch Zeit die 5.2 Kilometer lange Stecke zu besichtigen. Der Kurs war bis auf 2 Torkombinationen identisch mit diesem aus dem Vorjahr. Trotzdem nahm ich mir viel Zeit, mir alles genau einzuprägen. Vor allem der letzte technische Teil in der Bergab Passage fuhr ich letztes Jahr nicht gut, dort wollte ich es dieses Jahr besser machen.
Ich probierte im ersten Trainingslauf ein neues Startprozedere aus, da mir mit dem Ligier oft die Starts nicht gut gelingen. Nun fuhr ich mit höherer Drehzahl an, was sich sofort als richtig herausstellte! Der Ligier fühlte sich richtig gut an in den Toren und auch die teilweise harten Bodenwellen schluckte das Fahrwerk perfekt. Plötzlich leuchtete aber auf dem Lenkraddisplay der Wassertemperaturalarm auf! Die Temperatur sprang auf 145°C hoch, sank dann aber wieder zurück auf 85°C um dann kurz darauf wieder anzusteigen. Ich muss noch anmerken, dass dies bei Geschwindigkeiten von bis zu 200km/h der Fall war. Nicht ganz einfach die Übersicht zu behalten! Ich nahm Geschwindigkeit raus und rollte noch durchs Ziel. Nach dem Anhalten im Fahrerlager sah ich schon Dampf aus der Motorabdeckung qualmen. Mein anfänglicher Verdacht auf einen defekten Wassertemperaturfühler bestätigte sich leider nicht. Die Befestigungsschraube des Generators war gebrochen. Dieser Generator spannt den Keilriemen, welcher die Wasserpumpe für das Kühlwasser antreibt. In Rekordzeit reparierte mein Team den Schaden am Generator. Wir liessen den Motor warmlaufen und alles schien OK zu sein.
Der Start zum zweiten Trainingslauf gelang mir dann wieder sehr gut und ich attackierte dieses Mal schon mehr. Der Ligier lag perfekt zwischen den Toren! Die Zeit von 2:34,2 war schon richtig schnell und ergab eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 121,52 Km/h! Zum Vergleich; letztes Jahr im Formel Renault war meine schnellste Zeit 2:41,1!
Nach der Zieldurchfahrt hörte sich der Motor aber plötzlich ganz komisch an und nach kurzer Analyse stellten wir fest, dass die Zylinderkopfdichtung diese zu heissen Temperaturen vom ersten Training nicht überlebt hatte. Somit war auch klar, dass wir die Heimreise aus Bure mit 0 Punkten für die Meisterschaft antreten würden, denn dieser Schaden liess sich nicht auf die Schnelle vor Ort reparieren.
Ein Rennfahrer sagte einst: „to finish first, you first have to finish!“ – wie Recht er hat!
Wir sind aber bereits dabei den Ligier zu zerlegen, um für den Slalom Romont am 15./16.6 wieder bereit zu sein!
Top motiviert vom Resultat in Frauenfeld, reisten mein Team und ich vor 2 Wochen an den von uns aus am weitesten entfernten Slalom in Bière. Der schnelle Kurs oberhalb des Genfer Sees, war für mich noch der einzige Slalom den ich noch nie gefahren war. Zum einprägen des Kurses schaute ich mir Marcel Maurers Video im YouTube gefühlte 1000-mal vor dem Einschlafen an.
Wir konnten das Fahrerlager überraschend früh beziehen und auch die Administrative Abnahme war schnell erledigt. Wir warteten dann aber vergebens auf die Technische Abnahme, die auf den Abend angesetzt war. So wurde es dann doch relativ spät, bis wir ins Hotel zurückfahren konnten und den Tag bei einem guten Nachtessen ausklingen liessen.
Der Wetterbericht hatte für das Wochenende eine 98 Prozentige Regenwahrscheinlichkeit vorausgesagt, sehr zu meiner Freude! Nicht das ich den Regen und kaltes Wetter mag, aber der Ligier mit mir zusammen funktionieren im Regen so gut, dass ich mir einen Tagessieg im Regen wirklich zutraute.
Das erste Training fand dann auch wirklich bei Regen statt. Im Gegensatz zu Frauenfeld fuhr ich nun aber das erste Mal auf dieser Strecke. So liess ich es langsam angehen und steigerte mein Tempo im Verlauf des Laufes. Die Zeit war aber schon richtig gut. Ich war nur 0.3 Sekunden hinter Egli und 0.3 Sekunden vor Maurer. Nun hoffte ich noch mehr auf Regen!
Es blieben aber leider nur Hoffnungen…! Schon das zweite Training konnten wir auf den profillosen Slicks absolvieren. Die Strecke war an einigen Teilen jedoch noch feucht oder sogar nass. Solche Bedingungen kannte ich bisher nur vom Kart, entsprechend vorsichtig ging ich ans Werk. Die Zeit war dann aber gar nicht so schlecht. 2 Sekunden hinter Egli das war OK!
Auch für den ersten Rennlauf blieb es trocken! So nahm ich mir vor zu attackieren. Dies gelang mir mangels Erfahrung auf dieser Stecke nur teilweise. An einigen Stellen bremste ich zu früh oder traf die Einlenkpunkte nicht. Die Zeit von 2:27,2 war dann aber überraschend gut! Die Zeit des Tagessieges im Vorjahr lag bei 2:27,3! So wartete ich gespannt darauf, was Maurer und Egli für Zeiten gehen konnten. Maurer fuhr eine sehr starke 2:24,7 (jedoch mit Torfehler), aber Egli übertraf uns dann schlussendlich alle. Er brannte eine 2:22,91 in den Asphalt, absoluter Wahnsinn! Nach allen Höhenflügen der letzten Wochen, wurde ich wieder einmal auf den Boden der Realität zurückgeholt. Mir war aber natürlich auch schnell wieder bewusst, wieviel Erfahrung Egli und Maurer bereits auf diesen Stecken haben. Und der Ligier ist für Slaloms einfach noch zu lange übersetzt, weshalb wir nur die ersten vier von sechs Gänge benutzen können (eine Lösung ist aber in Sicht J). Im Gesamtklassement war ich somit vorerst auf dem zweiten Rang. Meine Klasse führte ich souverän an.
Für den zweiten Lauf probieren wir am Ligier noch etwas aus. Dies zahlte sich nach den ersten Torkombinationen bereits aus! Der Ligier lenkte nun richtig präzise ein und ich konnte noch mehr Kurvenspeed in die Tore mitnehmen. Das gute Einlenkverhalten wurde mir dann aber in der Mitte des Parcours zum Verhängnis. Ich touchierte eine Pylone innen (wird mit 10 Strafsekunden bestraft) und somit war der zweite Lauf dahin. Ich fuhr noch ohne Risiko ins Ziel. Die Zeit von 2:25.03 freute mich deshalb auch nur bedingt.
Marcel Maurer fuhr dieses Mal einen Lauf ohne Torfehler in 2:24,5 und auch Thomas Zürcher konnte sich noch auf 2:25,8 steigern. Wegen des Torfehlers kam meine erste Zeit von 2:27,2 in die Wertung. Somit wurde ich „nur“ vierter vom Tag, gewann jedoch meine Klasse und punktete somit wieder voll für die Slalom Schweizermeisterschaft!
Ein Wimpernschlag dauert laut Wikipedia etwa 0,1 bis 0,4 Sekunden. Genau 0,25 Sekunden fehlten mir an den Autorenntagen in Frauenfeld zu meinem ersten Tagessieg. Aber alles der Reihe nach.
Die Wettervorhersagen für das Frauenfeld Wochenende waren alles andere als gut. Die Woche zuvor konnte man noch herrliches Frühlingswetter geniessen, aber exakt auf den Freitag und das Wochenende wurde ein Kälteeinbruch mit viel Regen vorausgesagt. Und genau so kam es dann auch.
Die Anreise am Samstag war mit 40 Minuten so gering wie bei keinem anderen Rennen in unserem Kalender. Aus diesem Grund darf ich die Autorenntage in Frauenfeld getrost als mein Heimrennen bezeichnen. Wir kamen gegen 10 Uhr in Frauenfeld an und stellten unseren Sprinter mit Anhänger im Warteraum ab und vertrieben uns die Zeit beim Zuschauen der lokalen Fahrer die jeweils am Samstag ihre Läufe austragen. Am Mittag hatten wir dann die Gelegenheit die Strecke mit dem Velo zu besichtigen. Gegenüber dem Vorjahr war die Strecke unverändert und wir radelten deshalb ein wenig zügiger über die Frauenfelder Allmend. Anschliessend standen die administrative und die technische Kontrolle an. Gegen 19 Uhr durften wir dann im Regen und circa 5 Grad das Fahrerlager beziehen und unsere Zelte aufschlagen. Alles andere als gemütlich!
Für den Rennsonntag war ein wenig besseres Wetter vorausgesagt, jedoch würde es bis Mittag sicher nass bleiben. So stimmten wir den Ligier erstmals für den Regen ab.
Zu meiner Verwunderung begrüsste uns der Sonntagmorgen vorerst noch mit Sonnenschein und teilweise blauem Himmel. Kaum an der Strecke angekommen, begann es aber zu regnen. Da ich früher im Kart im Regen immer gut zurecht kam, war ich sehr gespannt wie ich in einem Rennwagen schlagen würde. Die Zeiten der schnellen Allrad Tourenwagen (diese werden im Regen zu den Favoriten um den Tagessieg gezählt) waren bei den schnellsten bei 2:10…und höher. Mein Ziel war es etwa in diese Region zu kommen.
Schon auf dem Besichtigungslauf fühlte sich das Auto beim Bremsen, Einlenken und Beschleunigen sehr gut an. So ging ich mit einem guten Gefühl in meinen ersten Trainingslauf. Die Zeit im Ziel leuchtete mit 2:03,71 auf! Was? Ich konnte es kaum glauben! Hat die Strecke jetzt so schnell abgetrocknet und eine so schnelle Zeit zugelassen? Die Reaktionen von meinem Team waren dann aber eindeutig. Ich war über 7 Sekunden schneller als der ganze Rest….! Ich war überwältigt und sprachlos! Der Ligier funktionierte so gut und gab so ein gutes Gefühl ab den ersten Metern! So hoffe ich natürlich auf einen ganz verregneten Sonntag J! Meine Konkurrenz um den Tagessieg hingegen nicht…!
Leider ging meine Hoffnung nicht in Erfüllung. Der zweite Trainingslauf, sowie der erste Rennlauf wurden bei trockenen Bedingungen ausgetragen.
Im zweiten, trockenen Trainingslauf konnten wir erstmals die Zeiten vom letztjährigen Formel Renault mit dem Ligier vergleichen. Ich steckte mir das Ziel, im Training meine letztjährige Zeit von 1:55,71 zu schlagen. Es gelang mir ein sauberer Lauf und die Zeit versetzte mich abermals in Staunen. 1:51,39! Das war schon Mal richtig schnell und ein klares Zeichen dafür, dass der Ligier genau die richtige Wahl war!
Wir verfeinerten das Setup des Fahrzeuges noch ein wenig und ich studierte meine Onboardaufnahmen und merkte mir einige Stellen die noch nicht perfekt waren.
Nun galt es ernst! Der Start gelang mir nicht schlecht und die ersten Tore gaben mir die Sicherheit um wirklich hart zu pushen! Im Ziel leuchtete die Zeit von 1:50,93 auf; Nochmals schneller geworden! Nun war ich natürlich gespannt was meine Konkurrenz um den Tagessieg für Zeit fahren konnte. Egli konnte meine Zeit um 0.25 Sekunden unterbieten und Marcel Maurer drehte sich kurz vor dem Ziel. Wahnsinn! Nun musste der zweite Rennlauf entscheiden.
Der Start gelang mir noch besser als im ersten Lauf und ich ging wirklich ans Limit. Auf meinem Visier sah ich schon Regentropfen, merkte davon aber beim Fahren noch nichts. Leider wurde ich dann in der Mitte der Strecke angehalten, da ein Konkurrent vor mir ausgefallen war und auf der Strecke liegengeblieben ist. So gab es für mich eine Laufwiederholung. Schon auf der Rückführung zum Start begann der Regen stärker zu werden, ich wollte mich davon aber nicht beirren lassen. Da die normalerweise hinter mir startenden Egli und Maurer nun vor mir waren. Gab mir Lino kurz vor dem Start noch die Info, dass Maurer meine Zeit nicht schlagen konnte und Egli auch über seiner Zeit aus dem ersten Rennlauf geblieben ist. Nur noch ich konnte Egli den Tagessieg streitig machen!
Ich versuchte wirklich alles, aber der Asphalt war an einigen Stellen richtig feucht und der Ligier rutschte spürbar mehr als sonst. Die Zeit von 1.51,13 war dann auch nur 0.2 Sekunden langsamer als im Trockenen und die schnellste Zeit aller Rennwagenpiloten im 2.Rennlauf. Da aber nur der schnellste Lauf zählt war Egli der Tagessieger mit 0.25 Sekunden Vorsprung auf mich! Herzliche Gratulation an dieser Stelle!
Meine Freude war riesig! Es fehlte wirklich nur ein Wimpernschlag auf meinen ersten Tagessieg und das auf einer Strecke die dem Ligier eigentlich nicht entgegengekommen ist. Auch die zahlreichen Gratulationen von anderen Fahrern machten mir deutlich, dass uns eine wirkliche Sensation gelungen ist. Niemand hat uns zugetraut mit so einem breiten Fahrzeug um einen Tagessieg fahren zu können! Wir verstehen den Ligier nun immer besser und die idealen Stecken für dieses Auto kommen erst noch.
Ich will mich hier nochmals bei allen Leuten bedanken, die mich bei diesem Rennen unterstützt haben!
Mit Freude blicke ich auf den weiten Verlauf der Saison und verbleibe mit motorsportlichen Grüssen.
Lukas
Endlich ging es wieder los! Oder besser gesagt ging es doch wieder los! Denn nachdem ich mich eigentlich mit dem Gedanken abgefunden hatte mit dem Motorsport aufzuhören, war ich natürlich umso glücklicher, dass es weiterging! Und wie es weiterging!
In nur 2 Monaten konnten wir dank Christoph Schumacher und seiner Firma Caron Fahrzeugtechnik, Hanspeter Bischofberger und der Hilfe von meinem Team, ein richtig (sorry für meine Wortwahl) geiles Projekt auf die Beine stellen und realisieren.
Nach den erfolgreichen Testfahrten in Anneau du Rhin und den Slalomtesttagen in Ambri ging unsere Reise nach Interlaken zum Saisonauftakt der Schweizer Slalommeisterschaft. Nach den grossen Vorschusslorbeeren vom mehrfachen Slalom Schweizermeister Martin Bürki, waren viele Augen auf uns gerichtet. Auch ich war froh, dass wir nun endlich erfahren würden, wo wir mit dem neu an geschaffenen Ligier stehen.
Die Strecke war auf Grund der Bauarbeiten um etwa die Hälfte verkürzt worden. Nach der Streckenbesichtigung am Freitag war aber klar, dass sie immer noch sehr schnell ist!
Im ersten Training ging es darum, ein Gefühl für das neue Auto und die Strecke zu bekommen. Für das zweite Training passten wir nochmals den Luftdruck an, liessen das Fahrzeug sonst aber unverändert. Nach dem Training war klar, dass wir unser Ziel, noch näher an die Seriensieger Egli und Maurer zu kommen, erreicht hatten. Der Rückstand auf den Trainingsschnellsten Maurer betrug noch knapp 2 Sekunden.
Für die beiden Rennläufe veränderten wir den Ligier noch ein wenig und wechselten auf die Rennreifen.
Der erste Rennlauf passte schon sehr gut, obwohl ich an einigen Stellen sicher zu vorsichtig ans Werk ging. Daraus resultierte eine Zeit von 1:30.98, was aber zu meinem Erstaunen 0.28 Sekunden über meiner Trainingszeit war. Jedoch konnten alle anderen ihre Trainingszeiten auch nicht erreichen und so war ich im Scratch (Gesammtklassement) Zweiter, nur 0.71 Sekunden hinten Egli und knappe 0.02 Sekunden vor Maurer. Der zweite Lauf musste über den Tagessieg entscheiden.
Für mich war das eine total neue Situation. Zum ersten Mal hatte ich die Chance ein Wort um den Tagessieg mitzureden. Als ich an den Start rollte, war es mir schon ein wenig mulmig zu Mute. Der Start gelang mir nicht ganz nach meiner Vorstellung, jedoch gingen die ersten Tore bedeutend flotter als zuvor. Jedoch unterlief mir ein Fehler beim Beschleunigen auf die lange Gerade heraus. Ich wollte schon ein wenig zu viel und wählte eine zu direkte Linie und ging zu früh aufs Gas. So musste ich vor dem nächsten Tor das Gas nochmals „lupfen“ und verschenkte so viel Schwung, welchen ich auf der Geraden dringend gebraucht hätte. So konnte ich meine Zeit nicht verbessern. Egli und Maurer sowie leider auch Balmer wurden nochmals schneller und verdrängten mit im Gesamtklassement noch auf den undankbaren vierten Platz. Natürlich war ich im ersten Moment sehr enttäuscht darüber.
Nüchtern betrachtet war dieser erste Schlagabtausch aber ein riesen Erfolg. Mir fehlten zum Tagessieg nur 1,3 Sekunden und dies mit einem neuen Auto und ohne viel Übung. Auch in der Slalommeisterschaft konnten wir voll punkten, da ich meine Klasse gewonnen habe und ich mich unter den ersten 4 vom Tag klassieren konnte.
Zudem ist das Auto für Slaloms noch zu lange übersetzt und das Fahrwerk passt auch noch nicht optimal zu den holprigen Slalomstrecken. Das Auto hat also sehr viel Potenzial, welches wir natürlich in den nächsten Rennen versuchen auszunutzen!
Weiter geht es am 28.4.18 mit meinem Heimrennen an den Autorenntagen in Frauenfeld. Es würde mich sehr freuen, möglichst viele bekannte Gesichter anzutreffen.
Link zur Vorschau auf den Slalom Interlaken auf Autosprint.ch und Motorsport.ch
Auto-Sport.ch hat eine Vorschau auf den kommenden Saisonauftakt in Interlaken veröffentlicht. Da der Bericht auf französisch geschrieben ist, hier die Übersetzung (Google Translator):
Zu den Favoriten auf den Sieg in Interlaken zählen die Sieger des vergangenen Jahres Philip Egli (Dallara F393 EPR-2) und Marcel Maurer (Tatuus-Renault). Es bleibt abzuwarten, ob es Daniel Mauerhofer für seine Rückkehr gelingen wird, seinen neu erworbenen Dallara-Nissan V6 durchzusetzen. Wir dürfen auch gespannt sein auf die Auftritte von Thomas Zürcher, der an Interlaken mit einem in Jenzer gekauften Tatus der Formel 4 teilnehmen wird.
Lukas Eugster wird auch in der Kategorie Rennwagen starten. Der Vize-Champion der Berge 2017 wird eine Ligier-Honda fahren und machte bei den Tests einen solchen Eindruck, dass Martin Bürki, der scheidende Champion eigentlich einer seiner Favoriten auf den Titel des Schweizer Champions, ist.
Martin Bürki: "Dieser Fahrer ist wirklich gut und ich denke, er könnte uns im Jahr 2019 alle überraschen".
Wer hat an der Uhr gedreht? Dieser Gedanke ging mir letztes Wochenende dauernd durch den Kopf. Mit dem Slalom Ambri stand wirklich schon mein letzter Einsatz in diesem Jahr an. Und auf diesen freute ich mich noch mehr als sonst.
Ich war nicht nur wie gewohnt am Sonntag mit dem Formel Renault im Einsatz, sondern am Samstag auch mit einer Lotus Exige. Norbert Sieber vom Lotus Center West bot mir diese Gelegenheit mit ihm einen Doppelstart zu absolvieren, zu der ich natürlich nicht nein sagen konnte.
So reisten wir bereits am Freitag nach der Arbeit nach Ambri und bezogen am Samstagmorgen unseren Platz im Fahrerlager. Norbert brachte den Lotus am Samstag nach Ambri mit. Unser Besichtigungslauf sowie die beiden Trainingsläufe waren kurz vor dem Mittag angesetzt, so blieb noch genug Zeit die Slicks auf den Lotus zu montieren.
Vor dem Start zu den Trainingsläufen wusste ich nicht ganz wie ich mich fühlen sollte. Ich war noch keinen Meter mit diesem Auto gefahren und die anderen Fahrer in meiner Kategorie inklusive Norbert Sieber, waren ausgewiesene Lotus Cracks. Trotzdem nahm ich diese Challenge gerne an!
Bereits auf der Besichtigung fühlte ich mich schon recht wohl im Lotus. Das Fahrzeug liess sich eher wie ein Rennfahrzeug fahren als ein Strassenfahrzeug, obwohl das Fahrzeug eine Strassenzulassung besitzt! Einfach geil!
Die erste Trainingszeit von 2:07 war auch schon recht zügig, ich war jedoch noch ein wenig vorsichtig unterwegs. Norbert fuhr eine Zeit von 2:05 und Dino Wintsch im 55 PS stärkeren Lotus eine 2:03. Ich konnte es kaum glauben schon so gut bei der Musik zu sein. Im zweiten Training unterliefen mir diverse Fehler, so konnte ich mich mit 2:07 nicht verbessern. Norbert fuhr eine 2:04 und Dino konnte sich noch auf 2:02 steigern.
Nach dem Training war Mittagspause. Diese nutzte ich um mir mit Norbert zusammen die Strecke per Velo anzuschauen. Seine Tipps versuchte ich nun natürlich in den Rennläufen umzusetzen.
Ich war als erster Fahrer dran, danach tauschten Norbert und ich das Fahrzeug. So musste ich mit den über Mittag abgekühlten Reifen starten. Dies machte sich in den ersten Kurven extrem bemerkbar, trotzdem versuchte ich zu pushen. Für mein Gefühl gelang mir ein super Lauf. Und als ich im Ziel die Zeit von 2:04,99 aufleuchten sah wusste ich, dass mich mein Gefühl nicht getäuscht hatte. Nun war Norbert an der Reihe. Er war mit 2:04,75 nur um 0.14 Sekunden schneller! Mir war bewusst das nun die Reifen warm waren und ich somit optimale Bedingungen hatte. Also nahm ich mein Herz in die Hand und lies die Exige um die Pylonen fliegen. 2:03.74! Wow was für eine Zeit! Wenn sich Norbert nun nicht verbessern konnte war ich auf dem 2.Rang. Und so kam es auch, er fuhr eine 2:04.48. Ich konnte es kaum glauben, bei meinem ersten Einsatz konnte ich gleich einen Podest Platz einfahren und mit den besten Lotusfahrern des Landes mithalten. Meine Freude war riesengross! Die Zeit war zugleich auch die zweitschnellste des ganzen Samstags.
Am Sonntag wechselte ich wieder auf mein gewohntes «Arbeitsgerät». Das Wetter zeigte sich entgegen den Wetterberichten von seiner schönsten Seite. So freute ich mich auf einen versöhnlichen Abschluss meiner Saison.
Zahlreiche Freunde kamen vorbei um mich vor Ort anzufeuern und zu unterstützen was mich riesig freute!
Da ich den Kurs vom Vortag ja schon kannte, nahm ich mir vor in den Trainings schon zu attackieren. Ich stellte mir mit diesem Auto eine Zeit nahe 1:55 vor. Im ersten Training konnte ich bereits eine 1:53,7 fahren. Nur Marcel Maurer im offenen Formel Renault und Tiziano Riva in einem 500 PS starken Formel 3000 waren schneller. Mir war bewusst, dass dieses Wochenende nicht mehr als der 3. Platz in meiner Klasse drin war. Ich versuchte aber den 4. Rang im Gesamtklassement aller Teilnehmer zu realisieren, was aber auch kein einfaches Unterfangen werden würde. Im zweiten Training gelang mit nochmals eine Verbesserung auf 1:51,5, diese Zeit war schon richtig schnell.
In der Pause zwischen den Rennläufen bemerkte mein Mechaniker Lino, dass im Training die vordere rechte Bremsscheibe gebrochen brach. Leider hatten wir keinen Ersatz dabei und auch auf dem Rennplatz hatte keiner so eine Bremsscheibe dabei. Aus Sicherheit montierten wir die lädierte Bremsscheibe auf der Hinterachse, da dort weniger Bremsdruck auf die Scheibe einwirkt.
Mit einem unguten Gefühl startete ich dann in den ersten Rennlauf. Den Defekt hatte ich natürlich immer im Hinterkopf.
In der schnellsten Passage auf der breiten Flugpiste, versuchte ich die 4 aufeinanderfolgenden Tore voll zu fahren. Im 3. Tor brach das Fahrzeug dann hinten schlagartig aus und nur mit viel Fahrzeugbeherrschung konnte ich einen Highspeed-Dreher verhindern! Die Zeit vom 1:54,34 war dann auch eine Enttäuschung.
Im 2. und letzten Rennlauf fuhr ich auf Sicherheit und erreichte aber doch noch eine Zeit von 1:52,65.
Mein Ziel vom 4. Gesammtrang konnte ich mit dieser Zeit dann doch noch sichern!
Nach der Zieldurchfahrt machte sich eine gewisse Wehmut breit, da diese Saison eine wirklich spezielle war! Ich habe viele neue Erfahrungen gemacht, tolle Leute kennengelernt und meine Erwartungen mehr als erreicht!
An dieser Stelle möchte ich mich bei allen Leuten bedanken die mich in dieser Saison unterstützt haben und an mich geglaubt haben, es macht mich immer wieder sprachlos einen solchen Support von euch zu erhalten!
Was ich in der nächsten Saison fahren werde ist noch nicht ganz geklärt, ich hoffe jedoch weiter Rennen in der Schweiz zu fahren.
Macht’s gut und bis bald.
Lukas
Anderer Name – gleiche Stecke. Der Slalom Drognens, dessen Parcours mit dem von Romont im Juni identisch ist, war diesen Sonntag der Austragungsort des Vorletzten Slaloms in dieser Saison. Zum ersten Mal in diesem Jahr kam ich nicht als Neuling an einen Slalomparcours. Das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite, auch wenn es ein wenig stark windete.
Mein Ziel für dieses Wochenende war es, eine Zeit von unter 2 Minuten zu fahren. Mit einem originalen Formel Renault gar nicht so einfach.
Im ersten Trainingslauf spürte ich die 3-Monatige Pause die zwischen dem letzten Slalom in Chamblon lag. Ich fühlte mich auf den ersten, sehr schnellen Metern noch nicht ganz so wohl und fuhr deshalb mit «angezogener Handbremse». Jedoch wurde mein Vertrauen ins Auto mit jedem gefahrenen Meter grösser. Die Zeit im Ziel machte mir dann aber grosse Freude. Mit 1:59,85 konnte ich bereits unter 2 Minuten fahren!
Im zweiten Training attackierte ich noch ein wenig mehr und ich versuchte überall noch ein wenig mehr Speed durch die Tore mitzunehmen. Die Zeit von 1:58,7 war dann wirklich schon sehr schnell. Ich wusste, dass es nicht mehr viel schneller gehen würde. Trotzdem wollte ich mich im ersten Rennlauf noch verbessern, obschon die besten Bedingungen wahrscheinlich im zweiten Training herrschten.
Der ersten Rennlauf gelang mir nach meinem Gefühl nicht wirklich gut, ich hatte einige Quersteher und traf an wichtigen Stellen die Einlenkpunkte nicht sauber. Umso grösser war die Überraschung im Ziel. Es leuchtete die Zeit von 1:58.25 auf! Nochmals eine halbe Sekunde und genau 2 Sekunden schneller als beim letzten Start in Romont. Mein Gefühl sagte mir, wenn ich einen perfekten Lauf hinlegen würde, wäre eine 1:57xxx möglich Dies nahm ich mir für den letzten Lauf vor.
Diese starte aber schon denkbar ungünstig. Kurz bevor ich am Start abfahren durfte, wurde die rote Flagge geschwenkt. Ein Fahrerkollege vor mir war mit seinem Formel Renault abgeflogen. Ich musste 20 Minuten angeschnallt in meinem Fahrzeug warten. Im Auto kommt einem dies wie eine halbe Ewigkeit vor. Danach ging es endlich los. Der Start und der erste Drittel gelang mir sehr gut. Beim Anbremsen auf eine Schikane, bei der man fast blind einlenken muss, geriet ich mit dem linken Vorderrad auf den Randstein. Das Fahrzeug kam total aus der Balance und ich hatte Mühe noch unversehrt durch die anschliessende Torkombination zu kommen. Danach fuhr ich noch Safe ins Ziel. Die Zeit von 1:59.6 war dann auch nicht gerade berauschend. Trotzdem überwog die Freunde über die schnellen Zeiten, die alle unter meinem Ziel waren. Wiederum belegte ich den 3. Rang in meiner Klasse hinter Marcel Maurer und Philip Egli. Zudem erzielte ich die viertschnellste Zeit des Tages. Gegen die Slalomspezialisten mit ihren PS Bombern ist einfach nichts auszurichten.
Der letzte Slalom in diesem Jahr findet am 6./7. Oktober auf dem Flugplatz in Ambri statt. Ich werde dort am Samstag und Sonntag an den Start gehen. Am Sonntag bin ich mit meinem Formel Renault am Start, am Samstag werde einen Gaststart absolvieren. Mit was werde ich in den nächsten Tagen bekannt geben.
Lukas
Nach einer kurzen und wegen der Reparatur unseres Teambus intensiven Woche, reisten wir letzten Samstag zum letzten Slalomrennen vor der Sommerpause nach Chamblon im Waadtland.
Da die administrative und technische Kontrolle erst um 18.45 Uhr begann, schauten wir uns noch die Rennlaufe der regional lizenzierten Fahrer, die jeweils am Samstag ihre Läufe austragen, an. So blieb auch noch Zeit für einige „Benzingespräche“ unter uns Teilnehmern.
Nach den Kontrollen durften wir unser Fahrerlager beziehen, jedoch gestaltete sich dies als nicht ganz unproblematisch, da Fahrer teilweise falschen Standplätzen zugeordnet wurden und einige sogar gar nicht über die Standplatzsituation orientiert wurden. Es herrschte ein kleines Chaos, bei welchem auch unschöne Szenen zu sehen waren.
Bei anbrechender Dunkelheit konnten wir trotzdem noch auf die Stecke, um uns ein Bild zu machen. Das Layout dieses Kurses halte ich persönlich für das beste im ganzen Slalomkalender. Die sich abwechselnden Passagen und Geschwindigkeiten, sowie unterschiedlichen Fahrbahnbeläge machen diesen Slalom zur grossen Herausforderung. Und so freute ich mich auf den kommenden Rennsonntag.
Im ersten Training nahm ich mir vor, auf einem guten Niveau zu starten und attackierte deshalb ein wenig mehr als sonst. Die Zeit von 3:09.6 war darum auch schon nicht schlecht in Anbetracht der langen Laufzeit. Ich war im Training sogar schneller als Jean Marc Salomon auf einem deutlich schnelleren Formel Master.
Auf das zweite Training stimmten wir den Formel Renault noch ein wenig anders ab und passten den Luftdruck an. Dies ergab im Ziel eine Zeit von 3:05,5, also eine Steigerung von über 4 Sekunden. Zu meinem Erstaunen war Marc Zimmermann im ebenfalls originalen Formel Renault eine Zeit von 3:04,4 gefahren. Das war mal eine Hausnummer! Da ich mit meinem Lauf schon sehr zufrieden war, zerbrach im mir den Kopf wo er diese Zeit auf mich rausgeholt hatte. Zumal er mich bisher noch nie zu schlagen vermochte. Ich studierte meine Onboardaufnahme unzählige Male und nahm mir einige Stellen vor, die ich noch besser absolvieren kann.
Es gelang mit ein sehr sauberer und schneller Lauf auf eine Zeit von 3:04,7. Ich war sehr zufrieden uns wusste, dass dies eine schnelle Zeit war. Zimmermann fuhr „nur“ noch eine 3:08er Zeit. Ich wusste nun nicht mehr ob er im Training ein Tor ausgelassen hatte (wird im Training meist nicht geahndet), oder er sich einen Fehler geleistet hatte. So oder so musste ich im zweiten Rennlauf nochmals eine Steigerung hinlegen. Abermals schaute ich mir meine Onboards an um nochmals 2-3 Stellen zu finden die ich schneller hätte fahren können.
Ich zog im letzten Rennlauf alle Register und fuhr einen sauberen und schnellen Lauf. Im Ziel leuchtete dann die Zeit von 3:03,77 auf! Ich schrie vor Freude in den Helm. So schnell war noch kein originaler Formel Renault auf dieser Strecke und zugleich bedeutete dies die 4. Schnellste Zeit des Tages! Zimmermann für abermals nicht so schnell wie im Training und somit war auch klar, dass er im Training Tore ausgelassen haben muss. Jedoch spornte mich genau seine Trainingszeit zu diese Leistung an, also Dankeschön :-)!
Auf diese Leistung an diesem Sonntag bin ich sehr stolz und es zeigt mir auch, dass der Wechsel zu den Formelautos genau die richtige Entscheidung war. Es macht unglaublich Spass immer noch mehr aus dem Auto rauszuholen und gegen so tolle Rennfahrer zu fighten.
Nun geht es für mich und mein Team in die verdiente Sommerpause, bevor es am 23.9.18 mit dem zweiten Slalom in Romont (wird deshalb Drognens genannt) weitergeht.
Macht’s gut! Lukas
In den letzten 2 Wochen ging es Schlag auf Schlag. Am 17.6.18 ging es nach Romont im Kanton Fribourg und letzten Sonntag zum Slalom in Chamblon im Kanton Waadt.
In Romont erwartete mich eine am Anfang stark an Bergrennen ähnelnde Strecke, die danach in einen sehr technischen Slalom vor den Panzerhallen wechselte. Am Samstag gegen 18 Uhr absolvierte ich zusammen mit Lino und meinem Papa die administrative und technische Kontrolle. Danach konnten wir unseren Platz im Fahrerlager beziehen. Es folgte anschliessend noch die Streckenbegehung.
Am Sonntag ging es dann wie gewohnt mit einem Besichtigungslauf und einem darauffolgendem Trainingslauf los. Leider konnte ich den Besichtigungslauf nicht komplett absolvieren. Fast am Schluss des Laufes starb der Motor mitten in der Fahrt ab. Mir fiel sofort auf, dass die Kraftstoffpumpe nicht mehr lief und bei der Sicherungsbox eine Sicherung nicht mehr aktiviert war.
Zurück im Fahrerlager begaben wir uns auf Fehlersuche. Irgendwas im Kabelstrang der Kraftstoffpumpe verursachte einen Kurzschluss im System und legte somit das Fahrzeug lahm. Wir kamen zum Entschluss, dass die Kraftstoffpumpe zu viel Strom aufnahm und deshalb die Elektrik lahm legte. Nach dem Wechsel der Pumpe lief das Fahrzeug wieder einwandfrei. Nochmals Schwein gehabt….
Durch die Reparatur verpasste ich aber den ersten Trainingslauf, der sehr wichtig ist um einen ersten Eindruck von der Strecke zu bekommen. So nahm ich mir dieses Ziel für den zweiten Trainingslauf vor. Diesen absolvierte ich in einer Zeit von 2:01,315 was angesichts des fehlenden ersten Trainings schon recht flott war. Trotzdem fühlte ich mich nicht zu 100% wohl auf der Strecke.
Für den ersten Rennlauf veränderten wir das Setup am Fahrzeug und hofften somit auf eine Zeitverbesserung gegenüber dem Training. Diese gelang mir auch auf eine Zeit von 2:00,015. Damit war ich im Zwischenklassement auf dem 3. Platz hinter Egli und Maurer.
Im zweiten Lauf wollte ich unbedingt eine Zeit und 2 Minuten schaffen und wusste auch, dass dies möglich war. Es unterlief mir leider fast am Schluss des Parcours ein Fehler und ich drehte mich in einer langsamen Passage ein. Schei…! Zu meinem Glück konnte sich keiner meiner Konkurrenten verbessern und ich blieb auf dem 3. Rang in meiner Klasse. So richtig zufrieden war ich mit meiner Leistung jedoch nicht, da wirklich mehr möglich gewesen wäre. Dies ergab dann auch die Analyse meiner Onboardaufnahme des zweiten Laufes. Bis zum Tor vor dem Dreher war ich über eine Sekunde schneller als im ersten Lauf. Naja das gehört zum Lernprozess dazu.
Ein grosses Abenteuer erlebten wir aber auf der Heimfahrt von Romont nach Hause! Kurz vor St.Gallen gab unser Bus noch dem Geist auf und wir mussten alle Hebel in Bewegung setzen, damit Rennwagen und Anhänger an ihren Platz zurückkamen. Es wurde schliesslich 2 Uhr in der Nacht bevor wir ins Bett kamen! Definitiv nicht unser Weekend.
Aber wer uns kennt weiss, dass wir nie aufgeben und so reparierten wir den Bus bis am Freitagabend und waren somit wieder bereit für den Slalom Chamblon. An dieser Stelle nochmals danke an Lino für seinen unermüdlichen Einsatz!
Lukas
Nach 4 Wochen Pause ging es für mich mit dem Slalom im jurassischen Bure weiter. Die Strecke gilt als sehr schnell und anspruchsvoll. Ich bereitete mich mit unzähligem schauen von Youtube Videos auf dieses Wochenende vor. Es war extrem schwierig sich die Stecke so einzuprägen. Umso wichtiger war es deshalb die Stecke am Samstagabend zu besichtigen.
Ich war sehr überrascht welche Höhenunterschiede die Strecke aufwies, dies war auf den Videos kaum zu sehen. Eine weitere Schwierigkeit waren die unterschiedlichen, teilweise sehr holprigen Steckenbeläge.
Am Sonntag ging es mit der Steckenbesichtigung und dem ersten Trainingslauf los. Ich ging im ersten Training noch kein Risiko ein und versuchte mir die Strecke gut einzuprägen, sowie mir die wichtigen Stellen zu merken. Die Zeit von 2:51 war logischerweise noch nicht das Gelbe vom Ei.
In der Pause zwischen dem ersten und zweiten Trainigslauf studierte ich meine Onboardaufnahme unzählige Male und prägte mir die Stecke genauestens ein. Ausserdem stellten wir die Fahrzeugdämpfer noch ein wenig weicher ein, um dem „springen“ des Fahrzeugs ein wenig entgegen zu wirken.
Im zweiten Trainingslauf gelang mit eine massive Steigerung von 9 Sekunden auf eine Zeit von 2:42,6. Das Auto fühlte sich schon viel besser an und ich fühlte mich langsam wohl auf dieser sehr schnellen Strecke.
Auf den ersten Rennlauf passten wir das Setup nochmals an und ich fokussierte mich darauf einige Stellen noch flüssiger und schneller zu durchfahren.
Der Start gelang mit optimal und ich spürte in den ersten Toren, dass ich voll attackieren kann. Mir gelang ein wirklich sauberer und für mich fast perfekter Lauf und mit 2:41,1 nochmals eine Steigerung. Das war eine geile Erfahrung! Die Zeit bedeutete netto die 4. Schnellste Zeit des Tages inmitten der Schweizer Slalom-Elite. Auf diese Leistung war ich wirklich stolz!
Für den zweiten Lauf wollte ich natürlich nochmals voll angreifen, mein Ziel war eine Zeit unter 2:41 zu schaffen. Leider wurde daraus nichts, schon bei der 6. Torkombination war ich ein wenig zu schnell und um einen Schaden am Frontflügel zu vermeiden, liess ich das Tor aus. Tja, das gibt’s wenn man am Limit unterwegs ist. Trotzdem war ich mit dem Wochenende und meiner Leistung sehr zufrieden.
Weiter geht es am 17.6.18 mit dem Slalom in Romont.
Bilder und das Onboard Video folgen.
Lukas
6 Tage nach den Autorenntagen in Frauenfeld, ging die Schweizer Slalom Meisterschaft in Interlaken in ihre zweite Runde. Natürlich war ich dort auch mit am Start.
Der schnelle Slalomkurs auf dem ehemaligen Militärflugplatz in Interlaken, gehört zu den schnellsten Slaloms im ganzen Kalender und wird von vielen Bergrennfahrern als erste Testmöglichkeit genutzt. So war es auch nicht verwunderlich, dass die Konkurrenz an diesem Wochenende schier übermächtig schien.
Mein Ziel war es, mich von Lauf zu Lauf zu steigern und vielleicht den einen oder anderen stärkeren, offenen Formel Renault zu ärgern.
Da der Slalom Interlaken traditionell am Samstag stattfindet, standen am Freitag die technische, sowie administrative Kontrolle und die Streckenbegehung auf dem Plan.
Der 4.2 Kilometer lange Kurs beeindruckte allein schon zu Fuss. Kaum vorstellbar wie schnell man mit dem Formel Renault auf diese Tore zufliegen würde. Ich hatte aber ein sehr positives Gefühl und freute mich auf diese mir noch neue Herausforderung.
Der Besichtigungslauf, sowie die ersten beiden Trainingsläufe begannen für meine Kategorie erst um 10:30. So fand ich noch Zeit, mir die Trainingsläufe der anderen Kategorien anzuschauen.
Beim Besichtigungslauf gab es teilweise sehr kuriose Szenen. Ein Fahrer der vor mir fuhr, nahm sich sehr viel Zeit und kroch regelrecht um den Kurs. So war es kaum möglich sich den Parcours einzuprägen, da ich immer darauf achten musste dem Fahrer vor mir nicht ins Heck zu fahren. Dieser Fahrer wurde daraufhin von der Rennleitung ermahnt.
So musste ich den ersten Trainingslauf ein wenig vorsichtiger angehen, was sich auch in der Zeit zeigte. Ich liess mir eine 2:25 notieren, was nicht langsam, aber auch nicht gerade sehr schnell war.Im zweiten Lauf gelang mit eine Steigerung um 5 Sekunden auf einen Zeit von 2:20,5! Dies war ein Schritt in die richtige Richtung.
Leider musste ich nach den beiden Trainingsläufen 4 Stunden warten, bis es mit dem ersten Rennlauf losging. Die Zeit nutzten wir um das Auto vorzubereiten und die Onboardvideos zu analysieren.
Nun war es soweit und alles stand wieder auf 0.Der Start zum ersten Rennlauf gelang mir sehr gut und ich kam in einen guten Rhythmus. Ich war mir sicher eine Zeit unter 2:20 zu schaffen. Der Blick auf die Zeitentafel im Ziel war dann aber eine Enttäuschung. Ich schrieb nur mit einer Zeit von 2:21,16 an. Im Livetiming war aber zu sehen, dass alle Piloten langsamer wurden. Wahrscheinlich ein Tribut an die hohen Asphalttemperaturen die mittlerweile herrschten.
Auf den zweiten Lauf passten wir so noch den Luftdruck der Reifen an. Abermals gelang mir ein guter Start und ich versuchte, noch ein weniger aggressiver zu fahren. Nun gelang mir die erhoffte Steigerung auf eine Zeit von 1:20,40 was mich auf den 6.Rang in meiner Kategorie und zum 7.Rang im Gesamtklassement brachte.
Gegen die teilweise bis zu 330 PS starken modernen Formelautos war an diesem Wochenende wie erwartet nichts zu machen. Trotzdem war ich der schnellste originale Formel Renault und konnte mich gegen einen offenen Formel Renault und einen stärkeren Prototyp durchsetzen. Mein Ziel hatte ich also erreicht.
Weiter geht’s am 27.Mai mit dem Slalom in Bure im Jura.
Lukas
Was für ein Start in die neue Saison!
Mit den Autorenntagen in Frauenfeld am 21/22. April begann für mich ein neues Kapitel meiner Motorsportlaufbahn. Zum ersten Mal fuhr ich einen Automobil Slalom und dazu noch in einem neuen Fahrzeug.
Ich muss vorausschicken, dass ich mich an zwei Testtagen in
Anneau du Rhin und einem Slalomtesttag in Ambri auf meine neue Aufgabe vorbereiten konnte. Trotzdem war ich leicht nervös, weil jetzt eine Stoppuhr mitlaufen würde.
Am Samstag stand nur die administrative-, sowie die technische
Kontrolle an. Ich nutzte die Gelegenheit am Mittag um die Strecke abzulaufen und mir die Streckenführung auf der Frauenfelder Allmend einzuprägen.
Am frühen Abend konnten wir das Fahrerlager beziehen und uns einrichten. Für den Sonntag waren 1 Besichtigungslauf,
2 Trainingsläufe sowie 2 Rennläufe geplant. Den Besichtigungslauf und das erste Training nutzte ich, um die neuen Reifen anzufahren und mich mit der Streckenführung im Renntempo vertraut zu machen. Mein Gefühl nach dem ersten Training war überhaupt nicht gut. Ich war nicht zufrieden mit meiner Leistung. Die Zeit war jedoch schon konkurrenzfähig. Mir war schnell klar, dass ich gegen die
Topfahrer Marcel Maurer und Philipp Egli mit Ihren stärkeren Fahrzeugen keine Chance haben würde. So setzte ich mir das Ziel, keine Fehler zu machen und mich stetig zu steigern. Nach dem zweiten Training war ich dann auch mit meiner Leistung zufrieden, die Zeit war mit 1:56.04 aber nur um 0.7 Sekunden schneller als im ersten Training.
Für den ersten Rennlauf nahm ich mir vor, noch später zu bremsen und mehr Speed in die Kurven mitzunehmen und es allgemein «laufen zu lassen». Dies gelang mir mit der Zeit von 1:55.51 auch. Ich reihte mich hinten den Favoriten Maurer und Egli auf dem 3. Rang ein. Zudem bedeutete die Zeit auch die 3. Schnellste Zeit des ganzen Tages aller 159 Fahrzeuge. Ich war wirklich sehr stolz auf meine Leistung. Nun fasste ich mir ein neues Ziel. Ich wollte unbedingt 3. Schnellstes Fahrzeug vom ganzen Tag bleiben. Im zweiten Rennlauf gelang mit ein super Start und auch die ersten Tore passierte ich nach meinem Gefühl deutlich schneller. Dann verbremste ich mich leider in einer engen Linkskurve. Trotzdem attackierte ich weiter. Meine Zeit konnte ich aber trotzdem nicht verbessern. Ich blieb aber auf dem 3. Gesammtrang in der Tageswertung und konnte so mein Ziel erreichen.
Auf diese Leistung, mich gleich beim ersten Rennen mit den besten Slalomfahrern der Schweiz messen zu können, bin ich wirklich sehr stolz. Und ich möchte mich an dieser Stelle bei meinem besten Freund und Mechaniker Lino und meinem Vater für Ihren unermüdlichen Einsatz bedanken.
Herzliche Gratulation an Philipp Egli für seinen Tagessieg in Frauenfeld!
Ein grosses Dankeschön geht auch an alle die mich an den Autorenntagen besucht haben und mir die Daumen gedrückt haben. Ihr seid super!
Weiter geht es bereits diesen Samstag mit dem Slalom Interlaken.
Lukas
Es freut mich euch mein Programm für die Saison 2018 vorzustellen.
Ein grosser Traum geht für mich in Erfüllung. Schon lange träume ich davon, Rennen in einem Formelauto zu bestreiten. Nun erfüllt sich dieser Traum!
Ich werde mit einem Formel Renault 2 Liter Rennwagen die Schweizer Slalommeisterschaft bestreiten =>Termine.
Zusätzlich sind einige ausgwählte Trackdays geplant und falls es das Budget zulässt, will ich ein Rennen im Rahmen des AFR Pokals bestreiten.
Mit grosser Begeisterung schaue ich einer lehrreichen und hoffentlich auch erfolgreichen Saison entgegen.
Und bereits war es soweit!
Das vierte und letzte Wochenende der Swiss Race Academy am Bergrennen Gurnigel stand vor der Tür. Bereits am Freitag reisten mein Vater und ich an den Gurnigel, um die ganzen administrativen Sachen zu erledigen.
Das Wetter am Gurnigel war recht schön, jedoch wurde für Samstag/Sonntag ein Wetterumschwung mit grossem Temperatursturz erwartet. So kam es dann auch…
Am Samstag waren drei Trainingsläufe plus einen vierten Trainingslauf
am Sonntagmorgen geplant. Das erste Training konnten wir noch im trockenen absolvieren. In erster Linie ging es darum die Strecke kennenzulernen und ein Gefühl für diese zu bekommen. Dies gelang mir mit der zweitbesten Zeit hinter Rolf sehr gut.
Nun begann es kräftig zu regnen und zu winden und die Temperaturen sanken gegen 10 Grad, es war nicht mehr sehr gemütlich. Auch die ersten Zwischenfälle und anschliessende Unterbrechungen liessen nicht lange auf sich warten. Der Zeitplan konnte schon früh nicht mehr eingehalten werden und es folgte was kommen musste. Der 3. Trainingslauf wurde auf den Sonntagmorgen verschoben und somit wurde uns ein Training gestrichen.
Am Samstagabend veranstaltete Event Seelisberg ein Abschiedsessen für die diesjährigen Swiss Race Academy Piloten und die
Angehörigen. Es war ein sehr stimmiger und schöner Abend mit der ganzen Truppe.
Der Sonntagmorgen begrüsste uns noch mit kaltem, nassen Wetter. So absolvierte ich das 3. Training noch im Nassen. Die zweitbeste
Laufzeit nur 0.01 Sekunden (entsprechen übrigens 23cm auf der Strecke :-)! ) hinter Rolf versprach wiederum ein spannendes Rennen.
Das Wetter wurde zunehmend besser und der erste Rennlauf konnte bei fast trockener Stecke gestartet werden. Nur an den Stellen im Wald war die Strecke noch feucht. Es machte wirklich Laune den GT86 am Limit den Berg hochzufahren bei diesen Mischverhältnissen! Leider unterliefen mit 2 grobe Fehler. Es resultierte nur die drittbeste Laufzeit hinter Rolf und Benjamin.
Auf Benjamin fehlten mit nur 0.05 Sekunden! Nach der Videoanalyse wusste ich das noch eine Steigerung möglich wäre.
Leider wurden unsere Nerven wieder durch zahlreiche Unterbrüche strapaziert, auch durch einen mehr als unnötigen Unfall eines
Fahrers der Taxifahrten durchführte.
Um 18.15 startete ich zum zweiten und entscheidenden Rennlauf. Alles lief super und ich konnte mich um mehr als eine Sekunde
steigern. Nun wartete ich auf die Laufzeiten der Gegner. Alle konnten sich steigern, auch Benjamin. Er verfehlte meine Zeit um 0.03 Sekunden, es bliebt jedoch noch ein Vorsprung von 0.02 Sekunden und so wurde es bei diesem Rennen "nur" der dritte Platz.
Die Enttäuschung über den verpassten zweiten Platz war schnell verflogen denn nun stand es fest –
Ich bin Vize-CH Bergmeister Junior 2017!
Im Ziel wurden wir von unseren Familien und Freunden mit einem grossen Applaus empfangen! Es war ein sehr emotionaler Moment.
An dieser Stelle möchte ich Rolf Reding zu seinem hochverdienten Meistertitel gratulieren! Es war eine Freude mich mit Ihm auf
diesem hohen Niveau zu duellieren.
Ausserdem geht ein grosser Dank an die Organisatoren der Race Acedemy rund um Yves Meyer und Hans Schori mit Ihrem Team!
Ein spezieller Dank geht auch an meine Sponsoren, Gönner, Familie, Freunde und Bekannte die mich durch die ganze Saison unterstützt haben – Ihr seid super!
Momentan ist noch ungewiss, was ich nächste Saison fahren werde. Ich werde es euch wissen lassen :-)!
Euer Lukas
Artikel in der Autosprint über das letzte Rennen der Swiss Race Academy >> Link
Ich möchte mich in diesem Rennbericht über Oberhallau kurz halten. In Anbetracht des tödlichen Unfalls von Martin Wittwer, welcher sich im 3. Rennlauf der Klasse E1 zugetragen hatte, bleibt mir auch nicht mehr viel zu sagen. Ich möchte an dieser Stelle der Familie und den Angehörigen von Martin Wittwer mein tiefstes Beileid aussprechen.
Der Trainingssamstag verlief grösstenteils ohne grosse Probleme. Einzig der letzte Trainingslauf hätte besser laufen können. Da wir im Zeitplan voraus waren, hatte ich zu wenig Zeit mich im Auto zu konzentrieren und so ging dieser Lauf ein wenig in die Hose. Naja zum Glück passierte mir das im Training.
Zu meiner Freude reisten am Sonntag viele Freunde, Verwandte und Bekannte zum Bergrennen, um mich zu unterstüzen.
Sehr motiviert startete ich in den ersten Rennlauf, welcher mir mit der Bestzeit auch sehr gut gelang. Ich nahm mir für den zweiten Lauf noch einige Stellen vor, um dort noch schneller durchzufahren. Alles passte in der Fahrt bis zur Tarzankurve. Leider wurde ich aber dort von einer roten Flagge (Laufunterbrechung) gestoppt. So musste ich nochmals zu Start zurück. Dort sammelte ich meine Konzentration und fuhr nochmals los. Die Auswirkungen dieser Laufwiederholung zeigten sich im mittleren und oberen Streckenteil. In den mittelschnellen bis langsamen Kurven hatten die Reifen schon zu viel Temperatur und das Fahrzeug begann zu „schmieren“ und rutschte stark. So konnte ich meine Bombenzeit aus dem ersten Lauf nicht wiederholen. Dies wiederum gelang meinem ärgsten Konkurrenten Rolf Reding und so übernahm er die Spitze. Der letzte Lauf musste es richten.
Ich warf nochmals alles in die Waagschale und fuhr einen sauberen dritten Lauf hoch. Leider reichte es auch dieses Mal nicht und es blieb mir abermals nur der zweite Rang. Da ich an diesem Wochenende auf einen Sieg gezielt habe, war ich im ersten Moment natürlich enttäuscht.
Diese Enttäuschung trat aber schnell in den Hintergrund als wir vom schweren Unfall von Martin Wittwer hörten. Diese Tatsache lässt einem wieder auf harte Weise spüren, wie schnell es in diesem Sport gehen kann.
Nun heisst es für mich erst einmal meine Ferien zu geniessen und mich voll und ganz auf das Saisonfinale am Gurnigel zu konzentrieren.
Die Bilder vom Bergrennen habe ich nur in schwarz/weiss hochgeladen.
Lukas
Ein sehr guter Artikel von Peter Wyss über das Wochenende der Swiss Race Academy in Anzère, ist auf der Online-Plattform Motorsport.com nachzulesen.
Klicke HIER oder auf das Bild um direkt zur Seite zu gelangen
Peter Wyss von Autosprint.ch hat die Swiss Race Academy auch beim Bergrennen Anzère begleitet.
Den Bericht dazu könnt Ihr HIER oder per Klick auf das Bild nachlesen.
Eines vorweg, dieses Rennwochenende war eines der eindrücklichsten und spannendsten, welches ich je erleben durfte. Aber alles der Reihe nach.
Am Freitag gegen Mittag fuhren wir los zum 380 Kilometer entfernten Anzère im wunderschönen Wallis. Um 16 Uhr war Besammlung im Fahrerlager, alles war schon perfekt vorbereit von der Event Seelisberg Crew. Anschliessend ging es zu der obligatorischen administrativen Abnahme. Gegen Abend inspizierten wir dann noch zusammen mit unserem Coach und 2-fachen Europameister Ronnie Bratschi die Rennstrecke. Zugegeben, ich war mit Lino am Sonntag vorher schon im Wallis um mir die Strecke vorab schon anzuschauen und mir einen Eindruck zu verschaffen. Anders konnte ich mir nicht vorstellen, mir diese schnelle, fordernde Strecke in kurzer Zeit einzuprägen.
Ich war also gespannt darauf, den GT86 im Renntrimm den Berg hochzufahren.
Die Trainings am Samstag begannen für uns sehr früh, bereits um 7.25 Uhr mussten wir bereit beim Fahrzeug sein um zum Start runtergeführt zu werden. Ich wollte mir im ersten Training ein Bild von der Strecke machen, im welchen Gang die jeweiligen Passagen gefahren werden und wie sich das Auto verhält. Mit der Zeit von 2:16 war ich sehr zufrieden, da der Abstand zu den Konkurrenten teilweise über 10 Sekunden betrug. Einzig Rolf Reding war einmal mehr schneller als ich, jedoch waren die Zeiten noch nicht sehr aussagekräftig. In den Beiden anderen Trainingsläufen konnte ich mich jeweils um 2-3 Sekunden steigern, sodass ich im dritten Abschlusstraining eine Zeit von 2:11.56 fahren konnte. Am Abend analysierte ich meine Trainingsfahrten zusammen mit Ronnie Bratschi und Roger Kissling. Es stimmte mich zuversichtlich eventuell eine Zeit von 2:10 oder 2:09,9X zu fahren.
Am Abend gingen fast alle Fahrer zusammen zum «z’Nacht» in Crans Montana.
Der Rennsonntag begann feucht, da in der Nacht starke Regenfälle niedergingen. Da sich aufgrund von diversen Unterbrechungen der Zeitplan nach hinten verschob, war die Strecke zum Zeitpunkt von unserem ersten Rennlauf komplett trocken. Ich hatte mir zum Ziel gesetzt eine Zeit unter 2:10 zu fahren. Der Start gelang mir fast perfekt und ich merkte schnell, dass sich die Tipps von Roger und Ronnie ausgezahlt hatten.
An allen Stellen kam ich deutlich schneller an und auch insgesamt fühlte sich alles noch ein Stück flotter an als im Training. Bis auf einen kleinen Drift im mittleren Streckenteil und ein leichtes Verpassen des Scheitelpunkts beim Zuschauerhang ging alles auf. Als ich im Ziel dann die Zeit von 2:08,76 aufblinken sah konnte ich es kaum fassen! Natürlich war ich nun gespannt was Rolf zu bieten hatte. Auch er konnte sich stark verbessen, fuhr aber 0.5 Sekunden langsamer als ich. Dies Bedeutete die zwischenzeitliche Führung.
Für den zweiten Lauf nahm ich mir vor im mittleren Streckenteil das Auto mehr «rollen» zu lassen und es nicht mehr zu überfahren. Damit gelang mir nochmals eine Verbesserung um 0.2 Sekunden auf 2:08,50. Da Rolf sich nochmals steigern konnte auf 2:08.26, musste der dritte und letzte Lauf entscheiden, da die beiden schnellsten Zeiten zusammengezählt wurden.
Ich versuchte nochmals alles zu geben und es gelang mir wirklich ein sehr guter, sauberer Lauf. Auch die Zeit von 2:08,65 war ansprechend.
Nun wartete ich im Ziel auf die Zeit von Rolf, wer die schnellere Zeit hat gewinnt.
Als ich dann auf meinem Handy im Livetiming seine Zeit von 2:08.25 sah, wusste ich, dass er mich geschlagen hatte. Auf der «Zielgeraden» überholt zu werden ist natürlich nicht schön, jedoch ist die Leistung von Rolf neidlos anzuerkennen. Auch der Fight auf diesem hohen Niveau, sich gegenseitig zu solchen Leistungen zu pushen, war eine mehr als tolle Erfahrung! Selbst Hans Schori hätte nie gedacht, dass es möglich wäre mit dem GT86 mit Strassenreifen (!) unter 2:10 zu fahren.
Mit einen weinenden und einem lachenden Auge traten wir die Heimreise an.
Ich freue mich jetzt umso mehr auf das Bergrennen in Oberhallau am 26. Und 27. August, welches auch als mein Heimrennen bezeichnet werden könnte. Schon als 4-jähriger nahm mich dort mein Vater mit ans Bergrennen. Jetzt selber dort am Start zu stehen, ist natürlich eine grosse Ehre.
Wie bereits bekannt gegeben, musste das Bergrennen Reitnau vom 02. Juli 2017 nach einem Rennunfall abgebrochen werden und die Wertung erfolgte somit nach dem Klassement des ersten Rennlaufs. Aus diesem Grund hat das Büro der NSK entschieden die Veranstaltung Reitnau für die Schweizer Berg Meisterschaften sowie den Schweizer Berg Pokal nur mit „halben Punkten“ zu werten.
Aktueller Meisterschaftsstand nach Reitnau:
Peter Wyss von der Zeitung Autosprint hat bereits einen Bericht über die Swiss Race Academy vom Bergrennen Reitnau online gestellt.
Nachzulesen ist der Bericht unter diesem Link.
Endlich war es soweit!
Das erste Bergrennen der Saison in Reitnau stand vor der Tür!
Da es sich beim Bergrennen Reitnau nur um eine 1-Tages Veranstaltung handelte, mussten die ganzen administrativen Arbeiten wie Lizenz-, und Wagenabnahme am Samstag erledigt werden.
Danach ging ein Teil der Fahrer der Race Academy mit Hans Schori und der andere Teil mit dem 2-fachen Tourenwagen Berg-Europameister Ronnie Bratschi auf die Strecken-besichtigung. Trotz der sehr kurzen Länge von nur 1.5km ist die Rennstrecke mit zahlreichen Tücken gespickt. Die beiden erklärten uns die Schlüsselstellen auf der Strecke und gaben uns wertvolle Tipps.
Trotzdem wollte ich die Stecke nochmals mit Lino und meinem Vater abfahren und die Schlüsselstellen nochmals genau anschauen. Danach fuhren wir nach Hause und ich war zum ersten Mal seit Jahren wieder richtig aufgeregt auf den Rennsonntag.
Dieser begann wie vorhergesagt regnerisch, was die Nervosität natürlich nicht sinken liess. Allen war die Anspannung anzumerken.
Ich wollte im ersten Trainingslauf keine Risiken eingehen und trotzdem probieren was möglich ist. Dies gelang mir sehr gut, es war jedoch sehr,sehr rutschig! Die zweitschnellste Zeit von 1:20,02 stimmte mich zuversichtlich für den weiteren Verlauf des Rennsonntags. Auf den zweiten Trainingslauf hörte es auf zu regnen und die Strecke begann abzutrocknen, als wir an den Start gingen war jedoch die Strecke noch mehrheitlich nass. Schon nach den ersten Metern spürte ich aber, dass es nicht mehr so rutschig war wie im ersten Trainingslauf und so attackierte ich schon ein wenig mehr. Ich konnte mich um fast 3 Sekunden steigern und konnte erneut die zweitbeste Zeit erzielen.
Nun war ich gespannt auf den ersten Rennlauf. Die Strecke war bis auf die letzte Kurve im Wald komplett abgetrocknet, es gab also nur eine Devise; VOLLE ATTACKE! Der Start gelang mir super und auch die erste Kurvenkombination erwischte ich sehr gut und dann kam das Missgeschick! Beim Schalten vom zweiten in den dritten Gang erwischte ich die falsche Schaltgasse, der fünfte Gang war eingelegt und der Vortrieb war weg! Ich versuchte schnell in den zweiten Gang zurückzuschalten und legte zu allem Übel dann noch den vierten Gang ein! Ich fokusierte mich für den Rest des Laufs darauf keine Fehler mehr zu machen.
Im Ziel blinkte die Zeit von 1:12:39 auf, eine Steigerung von über 5 Sekunden gegenüber dem zweiten Trainingslauf. Ich war mir sicher, dass es nicht reichen würde für eine gute Platzierung. Zum Glück wurde ich eines besseren belehrt, die Zeit reichte für den zweiten Platz, nur 0.8 Sekunden hinter Rolf Reding. Ich konnte also sehr zufrieden sein, auch wenn ich mir nicht vorstellen durfte was ohne den groben Schnitzer möglich gewesen wäre.
Nun freute ich mich auf den zweiten Rennlauf, dieser sollte noch die gewünschte Verbesserung für den Sieg bringen!
Dazu kam es leider nicht. Die Veranstaltung musste wegen eines schweren Unfalls im letzten Abschnitt der Strecke abgebrochen werden. Die Bergung des Fahrers, sowie der Reparaturen an den Leitplanken hätten zu lange gedauert.
Somit war mein zweiter Platz in trockenen Tüchern, jedoch war niemandem Angesicht des schlimmen Unfalls zum Feiern zu Mute. Auf diesem Weg, gute Besserung an Chris Steiner!
Mein Fazit über das erste Rennweekend mit der Swiss Race Academy und mein erstes Bergrennen überhaupt, fällt sehr positiv aus. Ich konnte mich von Lauf zu Lauf steigern und immer mehr Vertrauen in den GT86 bekommen, der Speed ist da und es macht unglaublichen Spass in so einer professionellen Umgebung Rennen zu fahren.
Das nächste Bergrennen findet am 22. und 23. Juli in Anzère statt.
Die Bilder vom Lizenzkurs in Hockenheim sind nun online!
Ein grosses Dankeschön geht an Fredy Barth für das Coaching und die wertvollen Tipps und natürlich auch an Ivan Vuleta für die super Bilder!
Am Sonntag 21.5 fand in Seelisberg der erste offizielle Testtag zur Swiss Race Academy statt. Natürlich war ich, sowie alle anderen Fahrer, gespannt darauf die Fahrzeuge ein erstes Mal fahren zu dürfen und diese in eigener Sponsoren-Beklebung zu sehen.
Am Morgen des Testtages standen Fotoshootings für die eigenen Autogrammkarten und Homepage, sowie die Anpassung der Renngurte und Sitzes auf den Fahrer auf dem Programm. Dazu wurden wir in zwei Gruppen unterteilt. Das Ganze ging, wie wir das vom Eventcenter Seelisberg gwohnt sind,sehr speditiv über die Bühne.
Am Nachmittag stand dann die erste Ausfahrt mit unseren GT86 auf dem Programm. Als kleine Überraschung fuhren wir in einem Corso Richtung Brünig-Pass, dieses Bild mit 8 gleichaussehenden Toyota GT86 war wirklich einmalig! Der erste Eindruck vom Fahrverhalten des Toyota war sehr positiv. Einlenkverhalten, Strassenlage, Bremsen sind wirklich top, nur an die nur bei hoher Drehzahl vorhanden Leistung muss ich mich noch gewöhnen.
Zurück bei Eventcenter ging es mit den Autos auf den Gleitbelag, dort durften wir die Toyotas «querfahren», was natürlich sehr grossen Spass gemacht hat.
Zum Abschluss des Tages, gab es noch eine Challenge. Auf dem kompletten Eventcenter wurde uns mit Pylonen ein Rundkurs ausgesteckt, dort mussten wir das gelernte versuchen umzusetzen! Alle liessen die Toyotas richtig fliegen!
Mit grosser Freude blicke ich nun auf das erste Bergrennen in dieser Saison welches am 2. Juli in Reitnau stattfindet!
Die Bilder vom Testtag findet ihr in meiner Galerie
Im Verkehrshaus der Schweiz fanden am vergangenen Wochenende die Road Days statt. Der Anlass war die Eröffnung der neuen Ausstellerhalle, welche sich nun mehr um Schweizer Motorsport dreht.
Dieser Anlass machten wir uns von der Swiss Race Academy und des Eventcenter Seelisberg zu nutze um uns vor breitem Publikum zu präsentieren.
Alle unsere 8 Toyota GT86, der Drift Toyota von Yves Meyer, sowie die beiden Sattelschlepper unseres Teams waren ausgestellt.
Wir verteilten Autogramme, gaben Interviews und beantworteten Fragen zur Academy.
Es war ein sehr gelungener Anlass in Luzern.
Nun bin ich gespannt auf den 21. Mai, wenn wir das erste Mal mit unseren GT86 fahren können.
Die Bilder der Road Days in Luzern sind in meiner Galerie online!
Den Sonntag 9. April verbrachte ich am wunderschön gelegenen Salzburgring in Österreich. Mein Kumpel Antonio Citera und das Team von RTM Motorsport rund um Teamchef René Martinek aus Österreich hatten mich zu einem Trackday auf ihrem Cup Renault Clio eingeladen. Schon 3 Wochen im Voraus, habe ich mich auf meinem Simulator auf die Strecke vorbereitet.
Da ich schon längere Zeit keinen Rennwagen mehr mit Slicks gefahren bin und ich meine Erwartungen an mich selber immer sehr hoch stecke, war ich auch ein wenig aufgeregt und angespannt.
Mit Antonio als Coach und Beifahrer ging es dann kurz nach 11 Uhr das erste Mal auf die Strecke und schon nach einer kurzen Eingewöhnungsphase fühlte ich mich richtig wohl im Clio und auch das positive Feedback von Antonio gab mir ein super Gefühl!
Über die lange Mittagspause analysierte ich zusammen mit Antonio und seinem Teamchef René Martinek die Daten und das aufgezeichnete Video. Mit neuen Erkenntnissen ging es dann nach dem Mittag in den 2. Turn, wieder mit Antonio als Beifahrer.
Erneut konnte ich mich steigern und an Geschwindigkeit, sowie Konstanz zulegen.
Ich wunderte mich, als auf einmal Teamchef René mit mir mitfahren wollte im nächsten Turn (er fährt normalerweise bei niemandem im Auto mit, er sei ein schlechter Beifahrer :-)!).
So fuhr ich im letzten Turn die ersten 5 Runden mit René als Beifahrer, kam dann kurz in die Box um die Reifendrücke zu kontrollieren und auf den letzten Runden durfte Ivan Vuleta noch auf dem Beifahrersitz platz nehmen.
In erster Linie war dieser Trackday als Training und natürlich für Fun gedacht, jedoch gab mir das viele Lob von den erfahrenen Tourenwagenfahrern Antonio und René viel Selbstvertrauen.
Die Bilder vom Salzburgring findet ihr in der Galerie.
Am Samstag traf sich die Swiss Race Academy zu Ihrem ersten offiziellen Termin, dem Medien-, und Kommunikationstag 1.
Wir wurden von Yves Meyer im Bereich Homepage und Social Media geschult, anschließend bekamen wir von unserem Kommuikationscoach Bora Obucina wertvolle Informationen zu verbaler-, und non-verbaler Kommunikation.
Vor dem Mittagessen wartete noch eine kleine Überraschung auf uns! Wir losten unter uns 8 Fahrer die Autos aus welche uns die ganze Saison begleiten werden. Ich zog den Schlüssel für den Toyota mit der Nummer 1! Natürlich hoffe ich, dass dies ein gutes Omen ist.
Am Nachmittag absolvierten wir noch ein intensives Programm in Sponsorensuche und Peter Wyss unseres Medienpartners Autosprint.ch, erzählte uns von seinen Erfahrungen als Profijournalist und wie wir Fahrer mit den Medien umzugehen haben. Anschiessend gab jeder von uns Fahrern Peter Wyss noch ein Interview.
Mit vielen neuen Eindrücken und mit fast rauchendem Kopf machte ich mich dann wieder auf den Heimweg! Es war ein sehr lehrreicher und eindrücklicher Tag!
Vergangenen Sonntag war ich erneut in Seelisberg, diesesmal aber nicht wegen der Race Academy, sondern weil ich mit meinem Vater, Lino und Nic am Funboost Event des Rennfahrers Fredy Barth teilnahm.
Mit diesen nur 350 Kilogramm "schweren" und 130 PS starken Buggys konnten wir einen super Tag auf Schnee und Eis erleben und die 2 Stunden Challenge dann sogar als Sieger beenden. So darf die Saison weitergehen!
Hier geht's zu den Bildern vom Event
In der Februar-Ausgabe der Gratis-Autozeitung AutoSprint von Peter Wyss ist ein Bericht über die Swiss Race Academy zu lesen.
Hier der Link zum Zeitungsbericht.
Am Sonntag 8.12.2017 fand die Talentsichtung zur Swiss Race Academy im Eventcenter Seelisberg statt. Es nahmen 23 Teilnehmer im Alter von 18-28 teil, alle mit unterschiedlichsten Rennerfahrungen.
Wir wurden in 3 Posten unterteilt: Interview, Driften auf Eis und Schnee und 12 Minuten Rennsimulator mit einem kleinen Test über das Fahrzeug 1x1 dazu. Alle Posten gelangen mir für mein Empfinden sehr gut und so war ich auch optimistisch einen der acht begehrten Plätze für die Saison 2017 zu bekommen.
Am Sonntag darauf kam dann die frohe Botschaft: ich bin dabei!
An der Auto Zürich wurde ich am Stand des Eventcenter Seelisberg auf die Swiss Race Acdemy aufmerksam.
Die Swiss Race Academy bietet Nachwuchs-Piloten die Möglichkeit zu günstigen Konditionen, Autorennsport in der Schweiz zu betreiben.
Wir stellen unsere Fähigkeiten vor heimischem Publikum unter Beweis und haben die Möglichkeit, Sponsoren zu finden, die uns auf unserem weiteren Weg begleiten.
Ich war sofort begeistert und bewarb mich für die Talentsichtung am 08.01.2017
Am 06.03.2016 fand in Bozen (IT) der WinterCup der DAI Trophy statt. Schon vor diesem Wochenende hatte ich mich dazu entschlossen, dass dies mein letztes Kartrennen sein wird.
Deshalb genoss ich die Rennatmosphäre nochmals in vollen Zügen.
Vielleicht gelang mir genau dank dieser Lockerheit mein bisher bestes Rennergebnis in der Kategorie KZ2. Ich wurde hinter dem int. Fahrer Christoph Hold Zweiter.
Die Bilder zum Rennen findet ihr in der Galerie